Etwa sechs Kilometer westlich des Stadtzentrums von Dehradun (ca. 600.000 Einwohner, Hauptstadt des indischen Bundesstaates Uttarakhand) liegt ein insgesamt 500 ha großes Areal, das durch eine Mauer vom übrigen Stadtgebiet abgetrennt ist und eine eigene forstliche Welt für sich bildet. Zwischen etlichen Waldstücken, von denen die ältesten Anfang der dreißiger Jahre auf ehemaligen Ackerflächen aufgeforstet wurden, repräsentativen Grünanlagen sowie Baumschul- und Versuchsflächen verstreut befinden sich die Gebäude verschiedenster Einrichtungen und Institutionen:
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Das Forest Research Institute (FRI). Sein Hauptgebäude, in dem u.a. auch fünf verschiedene forstliche Museen untergebracht sind, ist ein außerordentlich repräsentativer Bau im griechisch-romanischen Stil, fertig gestellt im Jahre 1929. Vorgängerein¬richtungen waren ein Labor in der 1878 von dem aus Bonn stammenden Sir Dietrich Brandis (Information in English) gegründeten Forest Ranger School in Dehradun und dann ab 1906 das Imperial Forest Research Institute (IFRI). Das FRI ist eine der ältesten und größten Einrichtungen seiner Art in der Welt, insbesondere in den Entwick¬lungsländern. Die Forschung wird in folgenden Abteilungen durchgeführt, die in dem großen Gelände verteilt sind:
1. Silvicultural Division (Head: Dr. V.R.R. Singh)
2. Extension Division (Head: Dr. Omkhar Singh)
3. Chemistry Division (Head: Dr. R. Dayal)
Auf dem großen FRI-Gelände gibt u.a. ein Bambusetum mit einer umfangreichen Sammlung von Bambusarten. |
(Head: Dr. L. Puni)
5. Forest Soil and Land Reclamation Division
(Head: Dr. S.B. Singh)
6. Forest Ecology and Environment Division
(Head Dr. (Mrs.) P. Soni)
7. Genetics and Tree Propagation Division
(Head: Dr. H.S. Ginval)
8. Forest Pathology Division (Head: Dr. A.N. Shukla)
9. Forest Entomology Division (Head: Dr. M. Ahmad)
10. Botany Division (Head: Dr. Biswas) mit
a. Systematic Botany Disipline (Dr. Biswas)
b. Plant Physiology Discipline (Dr. Nautiyal)
c. Wood Anatomy Discipline (Dr. Gupta)
d. Tissue Culture Discipline (Dr. I.D. Arya)
11. Forest Products Division (Head: Dr. V. Kothiyal) mit
a. Timber Mechanics Discipline (Dr. Kothiyal)
b. Wood Preservation Discipline (Dr. Tripathi)
c. Composite Wood Discipline (D.P. Khali)
d. Wood Seasoning Discipline (N.K. Upreti)
e. Wood Working & Finishing Discipline (Dr. K. Kumar VS)
f. Wood Workshop
12. Cellulose and Paper Division (Head: Dr. S. Naithani)
13. Resource Survey & Management Division (Head: T. Johri)
Das Gebäude der FRI-Universität |
Weiterhin gehört zum FRI die National Forest Library & Information Centre (N.F.L.I.C.). Die Bibliothek verfügt über einen sehr umfangreichen Bestand and alter und aktueller Fachliteratur zu allen forstlich relevanten Wissenschaftsbereichen. Schließlich gehören noch mehrere Gästehäuser, Studentenwohnheime und das New Forest Hospital zum FRI.
Das FRI seinerseits ist eines (das größte) der insgesamt 12 Forschungsinstitute, bzw. -zentren unter dem Dach des Indian Council of Forest Research and Education (ICFRE) mit Sitz in Dehradun. Das ICFRE war 1987 im Zuge der Neuorganisation der forstlichen Forschung und Ausbildung in Indien gegründet worden und kann seit 1991 autonom unter der Aufsicht des Ministry of Environment & Forests (MoEF) arbeiten. Seine Aufgaben sind u.a.:
• Durchführung, Unterstützung und Förderung der forstlichen Ausbildung und Forschung
• Entwicklung und Verbreitung von Weiterbildungsprogrammen (extension)
• Beratungsleistungen in den o.g. Bereichen
Insgesamt soll das ICFRE die Bestrebungen zur Erhöhung der forstlichen Produktion unterstützen wie sie im National Forestry Action Programme (NFAP) und im National Forestry Research Plan (NFRP) niedergelegt sind. Letzterer wurde im Jahr 2000 aufgelegt und hat eine Laufzeit von 20 Jahren.
Ebenfalls im Jahre 1987 war das Directorate of Forest Education gegründet worden und es untersteht ebenfalls der direkten Kontrolle des MoEF. Es organisiert das Einführungstraining für die Rekrutierung von Forstbeamten (State Forest Service und Forest Range Officers). Außerdem führt es Schulungsveranstaltungen und Kurse für alle Arten von Forstbediensteten durch. Eines der vier nachgeordneten State Forest Service Colleges für die Ausbildung der Forstbeamten der einzelnen Bundesstaaten befindet sich ebenfalls auf dem Forstgelände in Dehradun.
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Weitere fachlich relevante Einrichtungen in Dehradun:
Unmittelbar neben der FRI-Universität steht das Gebäude des Forest Survey of India (FSI). Diese Einrichtung wurde 1981 gegründet und 1986 reorganisiert, um die Veränderungen des Waldbestandes und seiner natürlichen Ressourcen zu erfassen und entsprechende Daten aufzubereiten und der Verwaltung zur Verfügung zu stellen. Daneben soll FSI Ausbildung im Bereich moderner Waldinventurtechniken ermöglichen. Auf der Website findet man ausführliche Informationen zum Wald in Indien.
Das Wildlife Institute of India wurde 1982 gegründet und 1986 mit einem Autonomiestatus versehen. Es befindet sich zwar auch in Dehradun, aber nicht (mehr) auf dem FRI-Campus, sondern mehr als 10 km südlich davon am Rande des Rajiji-Nationalparks. Es dient vor allem der Ausbildung von Wildlife Managern, wissenschaftlichen Naturschützern und Feldbiologen. Dazu organisiert es u.a. einen zweijährigen post-graduate course und einen neunmonatigen post graduate diploma course on wildlife management an. Letztere ist für Forstbeamte und auch für ausländische Interessenten offen. Außerdem gibt es noch Dreimonatsprogramme (certificate course). "Foreign candidates with equivalent forestry/environmental science/wildlife management background and field experience can also be admitted in the course, provided they have sufficient knowledge of English (an important criteria for selection). Candidates must be under 40 years (preferably below 35 years) and physically fit to withstand an arduous outdoor training programme."
Zoological Survey of India betreibt in Dehradun seine Northern Regional Station, die zuständig ist für die Staaten Uttar Pradesh, Uttarakhand, Haryana, Punjab und Delhi.
Das Wadia Institute of Himalayan Geology "carries out basic research in Himalayan Geology and related fields which includes geodynamic evolution, mountain building processes, geoenvironment and mineral resources."